Geschichte des American Akita


Wenn man die Geschichte des amerikanischen Akita erzählen möchte, kommt man unweigerlich auch auf die Geschichte des japanischen Akita. Ihre Abstammung und ihre Wurzeln sind identisch.
Wir werden den Akita jetzt erst einmal Hund nennen und kommen im Verlauf der Geschichte dann auch auf seine heutigen Namen AKITA (japanischer) und AMERICAN AKITA (amerikanischer).
Am Anfang war die Völkerwanderung, womit auch aller Wahrscheinlichkeit nach die Hunde auf die Insel kamen. (Japan war zu der Zeit noch mit dem Festland verbunden)
Die Rasse soll über 4000 Jahre alt sein, wobei ihr Aussehen nur bedingt den heutigen Hunden glich.

Geschichte des American Akita Die Hunde wurden zur Jagd, zur Bewachung und Begleitung verwendet.
Zahlreiche Tonfiguren, welche man auch in Gräbern fand, stellte spitzähnliche Hunde mit Stehohren und Ringelrute dar.
Der Hund war in Japan immer ein Begleit-, Arbeits– und Jagdhund.

Im zwölften Jahrhundert begannen die ersten Hundekämpfe. Man züchtete folglich Hunde für besondere Verwendung.
Ca. 1600 benannte man dann die Hunde nach Herkunftsgebieten oder Verwendung wie z.B. Akita Inu (Nordteit der Insel Honshu), Odate Inu (Stadt im Akita Gebiet), Matagi Inu (Bärenjagdhund aus den Dörfern Matagis)
= Inu bedeutet Hund =

Geschichte des American Akita Geschichte des American Akita

Darstellung von Jagd– und Bärenjagden mit japanischen Hunden (Bilder aus dem Akita– Museum in Odate)

In der Tokugawa Zeit (1600-1868) wurden Hunde nach Größe, Kraft und Ausstrahlung gezüchtet.
Die Samurais hielten sie zum Selbstschutz und zum Schutz des Kaiserhauses, aber auch für Hundekämpfe.
Folglich wurden die Hunde immer größer und stärker, ein Einkreuzen europäischer Rassen (Mastiff, Pointer, Schäferhunde) begann.
Diese Hunde nannte man Karu Inu (fremder Hund).
Ab 1868 wurde dann noch der Tosa Inu eingekreuzt, womit die spitztypischen Charakterzüge verloren gingen.
Die Hundekämpfe wurden 1909 verboten und die Hunde wandelten sich nach und nach zu Familienhunden.
Zur Erhaltung des japanischen Hundes wurde 1915 durch Herrn Dr. Shozaburo Watase das Gesetz für „den Erhalt und die Bewahrung des Japanischen Hundes“ erlassen.
Herr Shozaburo Watase bereiste 1920 die Gegend von Odate, konnte aber keine geeigneten Hunde mehr finden.
Im Jahr 1927 gründete Herr Shigeie Izumi (Bürgermeister und Hundeliebhaber in Odate) das Akitaiun Honzonkai (Akiho) zur Erhaltung Kaiser Tashio mit japanischen Hunden des großen Japanischen Hundes.
Herr Izumi besaß selber vier Hunde, ein Herr Echizen (ein Hundehändler) hatte zwei Hunde und Herr Kuniro Ichinoseki des Niida Dorfes im Bereich Odate hatte einige Hunde einer ausgezeichneten Linie.
Im Juni des 3. Jahres von Showa (1928) wurde das Nippoinu Hozonkai (Nippo) gegründet.
Geschichte des American Akita

Im August des gleichen Jahres erschien das erste Hunderegister mit dreißig Hunden.
Erst 1931 wurde der Odate Hund zum „natürlichen Denkmal“ gekennzeichnet und zum AKITA INU benannt.
Dieses geschah durch die Organisation Nipponken Honzonkai (Akiho) unter der Leitung von Herrn Dr. Tokio Kaburagi.
Zu diesen „Denkmälern der Natur“ gehörten neun Hunde.
Ein Rüde und eine Hündin von Herrn Shigeie Izumi, eine Hündin von Herrn Ichinoseki, eine Hündin von Herrn Aoyagi, ein Rüde und eine Hündin von Herrn Takahashi, ein Rüde von Herrn Tayama, ein Rüde und eine Hündin von Herrn Akabira.
So begann im Odate– Bereich (welcher der Ursprungsort des Akita Hundes ist) die Wiederherstellung des AKITAS.
Gleichzeitig wurde die Ausfuhr des Akitas verboten.

Einen großen Aufschwung bekam der Akita durch den Hund Hachi-ko, welcher seinen Herrn den Professor Eizaburo Ueno jeden Tag zum Bahnhof brachte und dort auf seine Rückkehr wartete.
Im Mai 1925 verstarb der Professor plötzlich auf seiner Arbeitsstelle. Hachi-ko war damals 1 1/2 Jahre alt.
Es wird berichtet, dass er jeden Tag zum Bahnhof ging und dort auf seinen Meister wartete.
Er starb mit zwölf Jahren und fünf Monaten am 08.März 1935.
Im April 1934 schon wurde eine Statue für ihn in Hachi-ko Shibuya aufgestellt.
Nach seinem Tod wurden dort viele Blumen niedergelegt und Rauchdüfte entzündet.
Darüber berichteten auch die Zeitungen und der Akita Inu wurde weltweit berühmt.
Geschichte des American Akita
Hachi-ko
Geschichte des American Akita
Helen Keller 1939
1937 besuchte die amerikanische Schriftstellerin Helen Keller die Gegend Akita in Japan.
Sie bekam von Herrn Ichiro Ogasawara den Welpen Kamikaza-go geschenkt.
Dieser verstarb leider an Tollwut und sie erhielt einen neuen Akita, Kenzan-go.
Während des zweiten Weltkrieges war die Hundehaltung in Japan verboten. Hundefelle wurden für Militärkleidung verwendet.
Nur für Deutsche Schäferhunde bestand eine Ausnahme.
So versuchten einige Liebhaber ihre Hunde zu kreuzen (mit Deutschen Schäferhunden) oder sie versteckten sie auf den Bauerhöfen im Remotegebirgsbereich oder den Apfelobstgärten als Schutzhunde und gaben ihnen deutsche Namen zur Tarnung.

Nach dem Krieg gab es nur noch wenige Akitas mit drei verschiedenen Grundtypen.

1. Matagi Akitas (Ichinoseki Typ)
2. Akitas für Hundekämpfe (Dewa Typ)
3. Schäferhund Akitas

Im Wiederaufbau der Rasse stach ein Hund, KONGO-GO, aus der Dewa Blutlinie besonders hervor.
Diese Dewa Blutlinie war es auch, welche die Amerikaner zwischen 1940 und 1950 mit in die USA nahmen.
Gegen 1950 verfiel die Dewa Blutlinie in Japan zunehmend. (zu große Mischung in der Linie) und die Ichinoseki– Linie verbesserte sich.
Man begann auf Kopf, Ausdruck, Farbe und Charakter stärker zu achten.

In Amerika passten sich die Hunde der Dewa– Linie sehr gut an und die Zahl der Züchter und Hunde nahm stark zu.
Der Amerikanische Club für Akitas wurde 1956 gegründet.
1972 erfolgte dann die Anerkennung durch den Amerikanischen Kennel Club (AKC).

Zwischen dem Japanischen Kennel Club (JKC) und dem AKC gab es keine Anerkennung der Abstammungsurkunden, so dass es auch nicht zur Einführung neuer Blutlinien kam.
Erst 1992 öffnete der AKC sein Zuchtbuch für Japanimporte. Inzwischen Kongo-go hatten sich beide Rassen weit voneinander entfernt.
FCI– Standardänderungen in den 90iger Jahren und besonders 1998 benachteiligten den amerikanischen Typ bis hin zu zuchtausschließenden Fehlern (Pintofärbung und Schwarzmaske).
1999 beim FCI– Weltkongress in Mexiko bekam der amerikanische Typ einen eigenen FCI Standard– No. 344 unter dem Namen „Great Japanese Dog / GJD“ (Großer Japanischer Hund/GJH“).
Seit dem 01.Januar 2000 sind es zwei unabhängige Rassen und dürfen nicht mit einander gekreuzt werden.
Seit Januar 2006 ist der “Große Japanische Hund“ wieder „AMERICAN AKITA“ mit FCI Standard Nr.344.
Der japanische Akita ist „AKITA“ mit FCI Standard Nr. 255.
Geschichte des American Akita
Kongo-go

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